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1. Für Mittelklassen - S. 30

1887 - Berlin : Gaertner
— 30 — ein; in der südlichen ist's umgekehrt. Ein dauernder, strenger Winter herrscht in diesen Zonen, der nur in der Nähe der gemäßigten mit einem kurzen Sommer plötzlich wechselt, so daß es dort weder Frühling noch Herbst giebt. Aus dem Vorigen folgt: 1. Hat eine Halbkugel ihr Sommerhalbjahr, so sind auf ihr die Tage länger als zwölf Stunden, und hat sie Winterhalbjahr, so sind ihre Tage kürzer als zwölf Stunden. 2. Je weiter ein Land vom Äquator entfernt ist, desto länger werden seine Tage je im Sommer-, und desto kürzer je im Winterhalbjahr. 1. Wie heißen die Grenzlinien zwischen den gemäßigten und den kalten Zonen? 2. In welchem Teile des Sommers tritt bei uns gewöhnlich die größte Hitze, in welchem Teile des Winters die größte Kälte ein? 3. Wie lange dauern Tag und Nacht auf den Polen? 4. Gebet die größte Dauer des Tages für die einzelnen Zonen an! 5. Wodurch wird die lange Dauer von Nacht und Winter in den Polarzonen erträglicher gemacht? 6. Warum find die 4 Jahreszeiten der südlichen gemäßigten Zone denen der nördlichen entgegengesetzt? §♦ 8. Die lebendigen Geschöpfe der Zonen. Ein Elternpaar mit seinen Kindern nennt man eine Fa- milie. Alle Familien eines Wohnorts zusammen bilden eine Gemeinde. Wenn viele Gemeinden in der Sprache, in den Sitten und Gewohnheiten übereinstimmen, so werden sie ein Volk genannt. Die Völker sind nach dem Körperbau oft sehr verschieden; die Weißen gehören zu den größten Menschen, und bei jedem Volke sind die Männer im allgemeinen größer als die Frauen. Niesen- und Zwergvölker giebt es nicht. In u n s r e r Zone wohnen fast nur weiße und weizen- gelbe Menschen; die meisten weißen wohnen in Europa, Westasien und Nordafrika, die meisten gelben in China und auf dem Hochlande der Wüste Gobi. In der südlichen ge- mäßigten Zone wohnen größtenteils braune Menschen. Die meisten Menschen der gemäßigten Zonen sind gesittete, d. h. Völker, die sich vorzüglich mit Ackerbau und Viehzucht, mit Gewerbe und Handel, Kunst und Wissenschaft beschäftigen und deshalb feste Wohnsitze nötig haben, — Es leben in dieser Zone weder die größten noch die wildesten Tiere, und nur eine geringere Anzahl ist giftig; aber durch eine Menge von Haustieren ist diese Zone ausgezeichnet. — Die

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 12

1878 - Mainz : Kunze
— 12 — Jur Norden von Griechenland lagen das fast ganz gebirgige Jllyrien und das von hohen Bergketten eingeschlossene Makedonien, welches später eine große Rolle in der Geschichte spielt. Oestlich von letzterem Lande lag Thrakien, berühmt wegen seiner Goldbergwerke und seiner vielen kriegerischen Völkerschaften. § 7. Abstammung und Glauben der Griechen. Von den bis jetzt besprochenen Völkern gehörten die Aegypter dem nordafrikanischen, hamitischen, Stamme an, die Völker des unteren Euphratthales sowie die Bewohner Syriens und Kanaans dem semitischen, die Perser dagegen dem arischen, der auch der indogermanische genannt wird, weil seine Glieder sich vom Indus bis zu den westlichsten Sitzen der Germanen verfolgen lassen. Derselben Rasse eignen auch die Griechen zu, was einestheils durch die Körperbeschaffenheit, anderntheils und zwar hauptsächlich durch Sprachverwandtschaft erwiesen ist. Da die Arier ihren Ursitz im fernen Osten haben, so läßt sich ihr Vorkommen auf der Balkanhalbinsel und anderwärts in Europa nur durch Wanderungen erklären; wann aber diese stattgefunden haben, das liegt jenseits der geschichtlichen Kunde. Weil nun die ersten uns bekannten Bewohner Griechenlands Pelasger, die späteren stammlich nicht wesentlich verschiedenen Hellenen heißen, so müssen wir auf mehrere Züge schließen, wobei nicht ausgeschlossen ist, daß Angehörige der ersten Gruppe sich räumlich von den späteren Ankömmlingen gesondert erhalten konnten. Mit den im Lande angesiedelten Ariern traten unter andern die Phönizier in Verkehr, die von ihren Handelsniederlassungen ans aus die Kultur ihrer Nachbarn wesentlich einwirkten. So Berichtet die Sage von einem Mann ans Osten, Kadmos, der sich in Böotien niederließ und Theben gründete. Ein anderer Asiate, wahrscheinlich arischer Abstammung, Pelops, soll Südgriechenland den Namen und die ersten Herrschergeschlechter verliehen haben. Was aber von ägyptischen Einwanderern gesagt wird, mag wohl ins Reich der Phantasie gehören und beweist höchstens die Achtung, welche die Hellenen vor der Kultur des Nillandes hegten. Als älteste Göttergestalten der Griechen treten auf der pelas-gische Himmelsgott Zeus (besonders verehrt zu Dodona, Olympia), Athene (Athen) und Apollon (Thal Tempe, Delos, Delphi).

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 110

1878 - Mainz : Kunze
— 110 — gestiftet. Richard aber beleidigte durch seinen Uebermut die Franzosen und Deutschen und behauptete nach ihrem Abzüge nur mit Mühe einen kleinen Küstenstrich, obwohl er sich durch persönliche Tapferkeit großen Ruhm erwarb. Ein vierter Kreuzzug machte für eine Zeitlang dem griechischen Kaiserreich ein Ende, ohne Palästina zu berühren. Dagegen erlangte der Hohenstause Friedrich Ii. durch Vertrag mit dem ägyptischen Sultan Kamel den Mitbesitz Jerusalems und der heiligen Orte, krönte sich auch selber in der Grabeskirche, erfuhr aber die bittersten Anfeindungen von den nichtdeutschen Orden. Sofort nach seiner Rückkehr in die Heimat gierig das Erworbene wieder verloren. Nach ihm unternahm noch der französische König Ludwig der Heilige zwei erfolglose Züge gegen die Muselmänner in Afrika. Mit dem Falle von Accon 1291 büßten die Christen ihre letzte Besitzung im gelobten Lande ein. Trotz des traurigen Ausgangs der mit so vielen Hoffnungen unternommenen Kämpfe haben die Kreuzzüge bedeutende Folgen gehabt. Sie hoben die Macht des Papstes über jede irdische Gewalt empor, förderten das Ansehn und den Reichtum der Geistlichkeit, linderten den Druck der Bauern und Leibeigenen, die, wenn sie das Kreuz nahmen, persönliche Freiheit errangen, veredelten den Ritterstand, indem sie ihn von rohen Fehden wegzogen und zum Kampfe für eine hohe Idee begeisterten. Am meisten gewannen die Städte, zunächst die italienischen (Venedig, Genua, Pisa) durch den ihnen jetzt eröffneten Handel mit dem Orient; auch Ackerbau, Handwerk, Wissenschaft und Kunst zogen große Vortheile ans der Berührung des Westens mit dem in der Cultur höher stehenden Osten. Das viele Blut war also nicht umsonst vergossen worden. § 13. Friedrich Sarbarolsa. Nach Heinrich V. wurde der alte Lothar von Sachsen, sein Hanpt-seind, nachdem er auf die kaiserliche Mitwirkung bei den Bischofswahlen verzichtet hatte, zum Könige erhoben, obgleich das staufische Haus näheres Anrecht auf die Krone zu haben glaubte. Derselbe nahm sich einen Welfen, Heinrich den Stolzen, zum Schwiegersohn und verlieh ihm zu Baiern noch Sachsen jedoch ohne die Nordmark, die er dem tapfern Assanier Albrecht d em Bären überließ (1134). Dieser ist der Gründer der Mark Brandenburg, welches Land im Lause der Zeit wieder an die Slaven verloren gegangen war. In Italien holte sich Lothar die Kaiserkrone, behauptete auch das Privateigentum (Allod)

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 85

1878 - Mainz : Kunze
A. Ais zur Reformation. § 1. Die Deutschen vor der Völkerwanderung. Deutschen Völkerschaften sind wir bisher schon verschiedene Male in der römischen Geschichte begegnet, zuerst den Kimbern und Teutonen (§ 38), dann dem Suevenherzog Ariovist sowie den Usipetern und Tenkterern im Kampfe mit Julius Cäsar (§ 43), darauf den norddeutschen Stämmen, besonders den Cheruskern unter ihrem Führer Armin (§ 47 u. 48), den Markomannen und Gothen (§ 48 u. 50), endlich den Alamannen (§ 51). Von dem deutschen Volke in seiner Gesammtheit dagegen ist erst spät die Rede. Auch es ist ein Zweig der uns schon bekannten arischen Rasse und kam jedenfalls nach den Kelten in den Westen. Die Alten begriffen alle Stämme zwischen Rhein und Elbe, Donau und Nordsee unter dem Namen Germanen, doch führte auch der Landstrich längs des linken Rheinufers den Namen Germanien, und die Gothen, welche im dritten Jahrhundert gefährliche Nachbarn des römischen Reiches wurden, finden sich fern im Osten an den Donaumündungen vor. Im eigentlichen Germanien gab es keine Städte; nur an den Grenzen hatten die Römer Colonien angelegt oder keltische Niederlassungen vergrößert, z. B. am Rhein: Basel, Straßburg, Mainz, Coblenz, Köln, Xanten; an und in der Nähe der Donau: Augsburg, Regensburg, Passau, Linz. In diesen Orten standen ihre Legionen, mehr zur Vertheidigung als zum Angriff bereit.

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 116

1878 - Mainz : Kunze
— 116 — feine italienischen Unterthanen wohl, Handel und Wandel war sicher, gute Straßen dienten dem Verkehr. Nur schade, daß die Kraft dieses gewaltigen Staufen sich ganz in Italien und im Kampfe mit der Kirche aufrieb, daß Deutschland während seiner fast beständigen Abwesenheit verkam, wenigstens eine Beute herrschsüchtiger Fürsten, ein Spielball des Papstes wurde. Nicht einmal die Mongolen, welche 1241 bis Schlesien vordrangen, vermochte er zu bestehen; der Breslauer Herzog kämpfte mit ihnen auf der Wahlstatt bei Liegnitz, wo er den Heldentod fand; doch scheuten die asiatischen Horden weiteres Vordringen und beschränkten sich auf Rußland. § 15. Untergang der Staufen. Bet der Nachricht von Friedrichs Tode jubelte Innocenz Iv. und stachelte die Deutschen zum Abfall von Konrad Iv. (1250— 1254) an. Dieser entrann nur durch die Treue eines Ritters einem Mordanklage und zog sich, weil all sein Kämpfen umsonst war, nach Apulien zurück, wo er schon 1254 starb. Sein Söhnchen, der kleine Konrad (Konradin) wuchs unbeachtet unter der liebevollen Pflege der Mutter auf den sehr zusammengeschmolzenen schwäbischen Familiengütern auf, während der Oheim Manfred in Apulien bis 1266 sich in der Herrschaft behauptete. Da fiel er gegen die Kreatur des Papstes, Karl von Anjou, in der Schlacht bei B enevent. Die französischen Ritter ehrten den gebannten Helden dadurch, daß sie über seiner Leiche einen Steinhügel auftürmten, aus dem die Sage Rosen entsprießen ließ. Bald nach seinem Untergang zog Konradin über die Alpen und sammelte die Ghibellinen zum Kampfe gegen den Thronräuber um sich, aber auch er unterlag nach anfangs siegreicher Schlacht einem Hinterhalte bei Skurkola 1268 und wurde sammt seinem Freunde Friedrich von Baden durch Verrath gefangen genommen und auf dem Markte in Neapel enthauptet. König Enzio verschied 1271 in seiner Hast zu Bologna, aus der er vergeben^ zu entrinnen gesucht hatte. Des Kaisers Friedrich Tochter Magaretha, die (Gemahlin des thüringischen Landgrasen Albrechts des Unartigen, fand in Frankfurt Ruhe vor den Verfolgungen ihres ungetreuen (hatten und starb in Gram und Elend. Das war das tragische Ende des gewaltigen Geschlechts der Staufen.

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 35

1878 - Mainz : Kunze
— 35 — Allen Bildhauern steht voran Pheidias, der nicht nur den Giebel und Fries des Parthenon mit seinen Figuren zierte, sondern auch die Bildsäulen der Athene und des olympischen Zeus schuf. Von anderen Namen nennen wir Polykleitos und Praxiteles. Als ältestes erwähnenswerthes Gemälde ist anzuführen die Marathonschlacht von Polygnot, dem Zeitgenossen des Aeschylos und Kimon, in der Stoa Poikile d. i. der bunten Halle zu Athen. Zenxis und Parrhasios wandten in ihren Werken zuerst Licht und Schatten an, von Apelles ließ der große Alexander sich malen. § 23. Rückblick. Bis zum Jahre 300 v. Ch. ist der Schauplatz der Weltgeschichte, wenn wir von Karthago und Sizilien absehen, die nur vorübergehend in Betracht kommen, der Osten, uni) zwar bis ungefähr 500 v. Ch. fast ausschließlich Aegypten und der asiatische Orient. Um das letztgenannte Jahr war die gewaltige Ländermasse von der Wüste Sahara und dem Ostrande des Mittelmeers bis zu den hochasiatischen Bergketten in der Hand eines Herrschers, des Großkönigs von Persien, und wir konnten mit Recht sein Reich als das erste Weltreich bezeichnen. Europa im großen Ganzen war um diese Zeit noch nicht aus dem Dunkel hervorgetreten , selbst Griechenland beffen Sage weit hinaufreicht, hatte noch keine geschichtliche Bebentung. Aber seit 500 änbert sich die ganze Lage wie mit einem Schlage. Seit dem ersten Zusammenstoß zwischen der asiatischen und der kleinen griechischen Welt sind wir gezwungen unsere Aufmerksamkeit unverwandt auf ein Fleckchen Land zu richten, das dem östlichen Kolosse gegenüber fast zu einer Nußschale zusammenschrumpft. Den Grund dieser rätselhaften Erscheinung suchen wir vergebens blos in der geographischen Lage und dem Klima beider Ländercomplexe, obgleich auch diese wesentlichen Einfluß gehabt haßen. Auch darin, daß die Griechen eines Stammes, die persischen Asiaten und Afrikaner dagegen Angehörige verschiedener Stämme waren, kann die Erklärung nicht vorzugsweise beruhen. Weit mehr kommt die individuelle Geltung des Menschen auf der westlichen Seite des ägäischen Meers in Betracht. Hier herrscht persönliche Freiheit, dort ist der Wille der Gesammtheit und der Einzelnen unterdrückt und ließ sich leicht unterdrücken. Beim Griechen kommt die Persönlichkeit zur Geltung, beim Asiaten verschwindet sie in der Masse. Daher spricht man auch in Griechenland von Verfassungen, denen Städte und Landschaften sich willig fügen; in Asien sind alle Sklaven; selbst dort, wo sogenannte Republiken bestehen,

7. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 37

1878 - Mainz : Kunze
— St- Ii. Mittelitalien von Oberitalien durch die Küstenflüßchen Macra im Westen und Rubicon im Osten getrennt. Darin liegen 1) Etrurien zwischen Meer und Tiber mit Florenz und Veji. 2) Latium südlich vom vorhergehenden bis jenseits des Liris mit Rom. 3) Das kleine aber höchst fruchtbare Campanien mit dem Vesuv, Neapel, Capua. 4) Das sehr gebirgige Samnium sammt seinen Nebenländern mit Benevent, Corfinium, Asculum, Ancona. 5)Umbrien mit Spoleto. Iii. Unteritalien. Es begreift vier Landschaften: 1) Lu c a-nien. 2) Apulien. 3) Calabrien mit Tarent und Brindisi. 4) Bruttium mit Reggio. Zu Italien gehören die drei großen Inseln Sicilien, vom Fcstlande nur durch die schmale Straße von Messina getrennt, städte- und volkreich, sodann Sardinien und Corsika. § 25. Bevölkerung. In Italien scheint die Urbevölkerung sich länger gegen die Vermischung mit Einwanderern gesträubt zu haben als in Griechenland und andern Ländern Nur allmählich wich sie vor den neuen Ankömmlingen nach Süden zurück und ist noch bis kurz vor der historischen Zeit im Besitze der beiden südlichen Halbinseln gewesen. Ob sie mit den alten Iberern, den Ureinwohnern Spaniens (Basken), verwandt war, läßt sich nicht mit Bestimmtheit behaupten, doch scheinen iberische Reste auf den Inseln und der Westküste des Landes vorhanden gewesen zu sein. Der Hauptbestandtheil der Einwanderer gehört wie auf der Balkanhalbinsel der arischen Rasse an, und von Umbrern, Sabellern und Latinern läßt sich sogar eine nähere Verwandtschaft mit den Griechen aus Sprache und Sitte erweisen. Wahrscheinlich waren sie noch vor diesen nach Europa gekommen und hatten längere Zeit in Jllyrien, dem Lande im Osten des Adriameeres, verweilt, ehe sie vorangeschoben wurden. Rätselhaft ist der Ursprung der Etrusker. Sogar ihre Zugehörigkeit zu den Ariern wird von denen bezweifelt, die der griechischen Sage folgend sie aus Lydien stammen lassen. Andere halten sie zwar für arisch, glauben aber, daß sie aus den Hochthälern der Alpen (Rhätien) nach Süden hinabstiegen, wo

8. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 15

1878 - Mainz : Kunze
— 15 — Beginn wenigstens ein Menschenalter früher anzunehmen ist, so sällt ihr Abschluß weit über das genannte Jahr hinaus. Die Dorer, ein hellenischer Stamm, welche sich, um die Besitzergreifung der von ihnen eroberten Landschaften als berechtigt hinzustellen, Abkömmlinge des Herakles oder Herakliden nannten, wohnten zuerst in der Gegend des Thales Tempe. Von dort ließen sie sich in Mittelgriechenland nieder, wo sie den delphischen Tempel zu ihrem Hauptheiligtum erhoben und einem kleinen Gaue den Namen Doris verliehen. Später führte ihr Wandertrieb sie über den korinthischen Meerbusen in den Peloponnes, dessen damalige Bevölkerung aus achäischen Hellenen bestand. In Korinth, Argolis, Lakonien und Messenien faßten sie festen Fuß, indem sie die früheren Bewohner theils verdrängten, theils zu Hörigen machten, theils sich mit ihnen vermischten. In den Bergen Arkadiens blieben Achäer seßhaft und rühmten sich später den Ankömmlingen gegenüber der Autochthonie. Viele Vertriebene drängten sich am Südrande des korinthischen Meerbusens zusammen und gaben dem von ihnen besetzten Landstrich den Namen Achaia, andere suchten Unterkunft bei den Jonern in Attika. Nachdem der größte Theil des Peloponneses von den Dorern erobert war, fluteten dieselben nach Hellas zurück, nahmen Megaris nördlich vom Jsthmos ein und gedachten auch Attika sich zu unterwerfen; doch fand hier ihre Eroberungslust eine Schranke. Die Sage berichtet, daß der athenische König Kodros im Kampfe mit ihnen fiel, durch seinen Tod jedoch die Selbständigkeit seines Landes rettete. (1068). Dieses Jahr können wir füglich als das Endjahr des Herakliden-zuges ansehen. Im Gefolge hatte derselbe die Auswanderung vieler festländischen Griechen nach den Inseln des ägäischen Meers und zu den stammverwandten Bewohnern der kleinasiatischen Küste. § 10. Lykurg in Sparta. Lakonien erhielt von allen peloponnesischen Staaten am meisten dorisches Gepräge. Wir finden unter seiner Bevölkerung: 1) eine beschränkte Zahl Altdorer, die nach ihrem Hauptwohnsitze Sparta den Namen Spartaner erhielten,

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 84

1878 - Mainz : Kunze
— 84 — Schranke mehr. In dem Maße aber, in welchem die Republik sich räumlich ausdehnte, verlor sie an innerem Gehalte. Die alte Einfachheit der Sitten, die Genügsamkeit in den Bedürfnissen des Lebens schwand dahin, und schon in den Zeiten der Scipioncn mochte das Beispiel des Cincinnatus, der vom Pfluge zur höchsten Würde des Staates berufen nach erfochtenem Siege wieder zur Bestellung seiner Felder zurückkehrte, wie ein schönes Märchen oder ein lieblicher Traum betrachtet werden. Was half dem veränderten Volksgeiste gegenüber die Strenge eines Cato, der so gerne das alte Römertum wieder zu Ehren gebracht hätte? Bei alledem war der Bestand des Reiches ein so fester, daß der hundertjährige Bürgerkrieg vom Auftreten der Gracchen bis zur Schlacht bei Actium ihn nicht wesentlich erschütterte. Auch die Kaiserherrschaft konnte sich noch Jahrhunderte hindurch ziemlich ungeschwächt erhalten. Diese Erfolge sind hauptsächlich dem Umstande zuzuschreiben, daß Rom ein Militärstaat war und sich immer mehr zum Rechts st aate ausbildete. Vermöge der ersteren Stellung errang es die Weltherrschaft, vermöge der zweiten sicherte es dieselbe; denn die Völker, bisher ein Opfer der Willkür, beugten sich gerne unter sein strenges Gesetz, weil es ihnen dauernde Zustände und sicheren Besitz in Aussicht stellte. So hat das römische Recht bis in unsere Zeiten Geltung behalten und dient den heutigen Einrichtungen noch vielfach als Grundlage. Noch in anderer Hinsicht übte und übt Rom auch nach dem Sturze des Reiches seine Herrschaft dadurch, daß das Papsttum dort seine Stätte errichtete. In einem Winkel des Reiches entstanden ist das Christentum nach Verfolgungen aller Art zur römischen Kirche geworden, und noch immer thront in der alten Tiberstadt der christliche Pontifex, vor dessen Machtspruch in Glaubenssachen fast 200 Millionen sich beugen.

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 38

1878 - Mainz : Kunze
— 38 — sie zunächst im Po-, dann im Arnothale und südlich bis zum Tiber hin Niederlassungen gründeten, sich zu Städtebünden zusammen-thaten, Land- und Seehandel trieben und eine Zeitlang mit den Karthagern das westliche Becken des mittelländischen Meeres beherrschten. Sie standen auf einer ziemlich hohen Kulturstufe, waren in manchen Fertigkeiten erfahren und besaßen ein ausgebildetes Religions- und Ceremonienwesen. Nach und nach giengen sie ganz im Römertum auf. Länger dauerte dies mit den Kelten (Galliern), dem arischen Stamm, welcher nachweislich zuerst die große Wanderung von Ost nach West antrat und auch an den Gestaden des atlantischen Oceans noch keine Ruhe fand. Das Pothal wurde ganz von ihnen besetzt und erhielt daher auch seinen Namen „Gallien diesseits der Alpen." Erst zu Augustus Zeiten war dort ihre geographische und politische Vereinigung mit dem übrigen Italien vollzogen. An sie schließen sich im Westen die Ligurer an, von denen es zweifelhaft ist, ob sie den Iberern zugehörten oder ein selbständiger Volksstamm waren. Venetien und Istrien scheinen illyrische Bevölkerung aufgenommen zu haben. Zu diesem Bunten Völkergemische kamen in ©teilten Phönizier (Palermo', ebendaselbst und in Süditalien Griechen; im letzteren Lande waren sie so überwiegend, daß es von ihnen den Namen Großgriechenland erhielt. Weil in Italien besonders Viehzucht und Ackerbau betrieben wurde, nahmen auch die ländlichen Gottheiten darunter die Göttinnen Pal es und Lps eine hervorragende Stellung ein. Ein altitalischer Gott von hoher Bedeutung war Janus, dem der Monat Januar, besonders der erste Tag desselben, heilig war. Seine Thorhalle in Rom stand in Kriegszeiten offen, im Frieden war sie geschlossen. Auch die meisten griechischen Götter finden wir in Italien wieder, doch mit andern zum ~tf)eil stammlich verschiedenen Namen, woraus der Schluß gezogen werden muß, daß sie auch begrifflich verschieden waren. Für Zeus hatten die Römer den Jupiter, für Hera die Inno, für Athene die Minerva, für Ares den Mars (Monat März), für Poseidon den Neptun, für Demeter die Ceres, für Hestia, die Göttin des häuslichen Herdes, die hochverehrte Vesta u. s. w. Apollo hat seinen Namen auch im Lateinischen beibehalten; daraus scheint seine spätere Einführung hervor-zugehen, sowie auch, daß die italischen Arier sich von den griechischen getrennt hatten, ehe dort Apollo Gegenstand der Verehrung geworden war.
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199 31